Suedlink – Pro und Contra

Die Gemeinde Nüsttal und der Heimatverein hatten am Montag, den 11. Juni 2018 zu einem Informationsabend zum Thema Stromtrasse „Suedlink“ eingeladen. Diese Trasse könnte nach jetziger Planung auch durch die Gemarkung Nüsttal verlaufen. Insbesondere Silges wäre stark betroffen.
Marion Frohnapfel und Kurt Hoffmann konnten zwei Vertreter unterschiedlicher Standpunkte begrüßen, die zu dem Thema Informationen liefern sollten.
Tim Sommers, Referent der Firma Tennet, dem Netzbetreiber und Planer der Suedlink-Trasse, berichtete vom derzeitigen Planungsstand, die eine 380-kV-Leitung vorsieht, welche von zwei Einspeisepunkten nördlich von Hamburg zu zwei Endpunkten bei Schweinfurt bzw. Heilbronn führen soll. Damit sollen hauptsächlich Stromüberschüsse aus der Windenergie im Norden nach Süden geleitet werden. Es ist eine Erdverkabelung vorgesehen, die in etwa 1,5 Meter Tiefe mit 4 Kabeln und in einem 30 Meter breiten Korridor verlegt werden sollen. Die Kosten dieses Projekts werden auf ca. 10 Mrd. Euro geschätzt.
Einen Kontrapunkt setzte Guntram Ziepel, Vorsitzender der Bürgerinitiativen gegen Suedlink, einer Dachorganisation von ca. 50 regionalen Bürgerinitiativen. Ziepel bezeichnete das Vorhaben von Suedlink als "700 km lange Verlängerungsschnur" ohne geplante Abzweige entlang der vorgesehenen Strecke. Seine Argumentation lief insbesondere darauf hinaus, dass bei gesamtheitlicher Betrachtung der Energiewende dieses Projekt in der geplanten Form nicht notwendig sei. Er bemängelt das Fehlen eines politischen Gesamtkonzepts zur Energiewende, dass den gesamten Energiebedarf für Wohnen und die Mobilität mit einbezieht und nicht nur den aktuellen Strombedarf.
Fragen des Publikums und eine lebhafte Diskussion folgten den beiden Referenten. Eine Alle befriedigende Antwort auf alle Fragen konnten aber letztendlich nicht geliefert werden.
Der Heimatverein möchte im Anschluss zu dieser Informationsveranstaltung im kommenden Jahr zu einer Podiumsdiskussion mit Vertretern unterschiedlicher Parteien einladen.